Willi Marx und Freunde an der Gaststätte Weck bei der Einweihung

Der erste Spatenstich an der Pastor-Wolff-Straße 1962

 Chronik des CfB Ford Köln-Niehl 09/52 E.V.

Wohl selten in der Geschichte der Völker hat eine Idee, wenn auch eine Spiel - Idee, eine so rasche Verbreitung und eine so nachhaltige Begeisterung unter den Menschen erfahren wie das Fußballspiel. In unserer Vaterstadt Köln nahm diese Hinwendung zum Sport in den Jahren zwischen 1890 und 1910 einen besonders stürmischen Verlauf, wie es leicht an den Vereinsnamen der traditionellen Kölner Clubs abzulesen ist. Zunächst hatte das aus England zu uns gekommene Fußballspiel noch viele Widerstände zu überwinden, ehe es sich gegen die bis dahin bekannten Sportarten durchsetzen konnte. Dann aber erwies sich gerade dieses Spiel, Gleicherweise fesselnd für den Ausübenden wie den Zuschauenden, als der große Magnet für die sportfreudige Jugend und entwickelte sich in stürmischem Lauf bis auf den heutigen Tag zur größten Sportbewegung unserer Zeit.

 

 Die Fußballmannschaft spielte vor dem ersten Weltkrieg in der untersten Spielklasse. Gute Kameradschaft und echter Sportgeist halfen über die Schwierigkeiten der Anfangsjahre hinweg. Nach dem Krieg erlebte die Fußballarbeit des Vereins einen großen Aufschwung. Man spielte auf einem Platz im jetzigen Hafengelände, was allerdings den Nachteil hatte, dass bei Hochwasser oder Hochwassergefahr der Spielbetrieb eingestellt werden musste.

 

Zu jedem Spiel musste der Platz erst aufgebaut werden; bei der Familie Brinkmann an der Maienkammer waren die Torstangen gelagert, und mit größter Selbstverständlichkeit wirkten alle Spieler jeweils am Platzaufbau mit. Bald gelang der Aufstieg in die B - Klasse, Jugendmannschaften wurden aufgestellt, aus­wärtige Spiele abgeschlossen und mit Vereinsausflügen verbunden. Das alles wurde getragen von einer hervorragenden Kameradschaft auf dem Sportplatz wie auch im geselligen Kreis.

 

 In den Jahren zwischen 1925 und 1933 gab es aber auch große Vereinssorgen. Einmal war die Platzfrage eine ständige Sorge, wegen des Hafenausbaues musste der Sportbetrieb ins Industriegelände verlegt werden, zum anderen gab es damals in Niehl fünf Sportvereine, die Fußball spielten (CfB 09, DT 05, DJK, Arbeitersport und Rotsport).

 

 Im Spieljahr 1928/29 wurde der Aufstieg in die A -Klasse erkämpft, und es entstand zur gleichen Zeit die Sportanlage an der Halfengasse, in Eigenarbeit durch die Vereinsmitglieder errichtet und als Sportplatz damals einer der schönsten von Köln.

 

 Die Fußballer hatten in ihrer Klasse schwere Kämpfe zu bestehen und vielleicht wäre es schwer gefallen, den Klassenverbleib zu erhalten, wenn nicht im Jahre 1935 die Ford-Werke dem Verein ihre Unter­stützung angeboten hätten. Herr Stöcker von den Ford-Werken, ein Sportidealist mit klarem Blick, übernahm den Vorsitz des Vereins, der nun den Namen CfB 09 Niehl / Ford trug und die blau-weißen Farben zeigte an der Stelle des traditionellen Schwarz -Weiß. Bald zeigten sich die ersten Erfolge und man schaffte 1937 den Aufstieg in die Bezirksklasse, während 1939 der Aufstieg in die Gauliga knapp verpasst wurde.

 

 Den weiteren Bemühungen um den Aufstieg setzte dann aber der zweite Weltkrieg ein Ende, doch gab es noch einmal einen sportlichen Höhepunkt, als 1940 Fortuna Düsseldorf an der Halfengasse vor 2000 Zuschauern zum Pokalspiel antrat und 7:1 gewann.

 

 Ein neuer Sportplatz für den CfB 09 Niehl

 

Als der CfB 09 im Herbst des Jahres 1959 sein 50jähriges Bestehen feierte, lagen zwei Schatten über dem Vereinsleben. Gerade in diesem Jahr 1959 musste der Verein nach fast 20jähriger Zugehörigkeit zur Bezirksklasse in die 1. Kreisklasse absteigen, und, was vielleicht noch schwerer wog, für den 30. 11. 1959 lag die Kündigung der Platzanlage an der Halfengasse, auf der die Mannschaften des Vereins 30 Jahre lang gespielt hatten, vor. Alle Wünsche und Hoffnungen beim Jubelfest 1959 waren demnach dahin gerichtet, dass es dem Verein gelingen möge, trotz dieser Belastungen weiterhin gute sportliche Leistungen zu zeigen, und dass es ihm ermöglicht würde, bald wieder auf einer eigenen Sportanlage seine Mannschaften in den sportlichen Wettkampf zu bringen.

 

 Diese Wünsche und Hoffnungen sind inzwischen in erfreulicher Weise Wirk­lichkeit geworden. Obwohl alle Spiele auf fremden Plätzen ausgetragen werden mussten, nimmt die 1. Mannschaft des Vereins einen guten Tabellenplatz in der 1. Kreisklasse ein, und auch alle weiteren Mannschaften haben sich ihre Spielstärke bewahrt. Die gute Jugendarbeit des CfB 09 ist trotz aller erschwerenden Umstände wie gewohnt weiter gegangen.

 

 Wenn nun also, am 20. Mai 1962, der Tag gekommen ist, an dem der CfB 09 wieder eine Sportanlage in Niehl, erstellt durch die Stadtverwaltung Köln, in Besitz nehmen kann, so verbinden sich mit diesem für den Verein so erfreu­lichen Anlass wieder alle Wünsche und Hoffnungen für eine weitere gute und erfolgreiche Gestaltung des Vereinslebens. Zugleich aber zwingt dieser Anlass dazu, Rückschau zu halten auf all die Stätten, die dem CfB 09 seit seiner Grün­dung als Sportanlage dienten. Damals wurde zuerst auf einem Platz am Anfang der Sebastianstraße, dort, wo heute die Trakehnerstr. verläuft, gespielt. Der nächste Platz war im Bereich des damaligen Exerzierplatzes (heute Industrie­str.). Danach war. der Sportplatz im Gebiet des jetzigen Hafengeländes. Da dieser Platz aber bei Hochwasser, d.h. schon bei geringem Hochwasser gegen­über unseren heutigen Vorstellungen, nicht bespielbar war, wurden wieder neue Platzmöglichkeiten im Bereich des heutigen Industriegeländes gesucht. So war nacheinander die Platzanlage beim ehemaligen Zwischenwerk (also zwischen Neußer Str. und Longerich), danach an der Ecke Merkenicherstr.-Bremerhaver­str. und dann neben der ehemaligen Müllverwertung, jetzt Firma Schmidding. Nach all diesen verhältnismäßig ungünstig gelegenen Sportplätzen wurde dann 1929/30 der Platz an der Halfengasse vom Verein in Eigenarbeit angelegt. Er brachte dem Verein die Zeit seiner größten Erfolge, bis er eben 1959,''60 als Baugelände ausersehen wurde.

 

 Nach 21/2 jähriger Zwischenpause, in der die Mannschaften des Vereins auf den Plätzen des SC Colonia der DJK Weidenpesch und des VfL 99 spielten, wobei hier an dieser Stelle diesen Vereinen ehrlicher Dank gesagt werden muss für ihre Gastfreundlichkeit, kann der CfB 09 mit dem heutigen Tage wieder einen neuen Platz am Vereinsort selbst übernehmen, den 8. in der Ver­einsgeschichte. Für die Erstellung dieser modernen Platzanlage sei an dieser Stelle der Verwaltung der Stadt Köln herzlich gedankt. Dieser neue Platz des CfB 09 an der künftigen Pastor-Wolff-Str., unweit von der früheren Sportanlage an der Hallengasse, bietet nun die Grundlage, das bisher Erreichte auf dem Gebiete des Fußballsportes hochzuhalten und zu weiterer Entfaltung und Steigerung zu bringen. Hierbei ist vor allem zu wünschen, dass die Jugendarbeit durch die nun gegebenen neuen Möglichkeiten weiteren Aufschwung erfährt, um den Verein weiter aus eigenen Reihen Kräfte zu geben, die ihn wieder zu größerer Spielstärke und höherer Spielklasse führen werden. Da in nächster Zeit auf der Platzanlage auch ein Sportheim gebaut werden wird, darf erwartet werden, dass auch durch diese schöne Einrichtung das Vereinsleben und die sportliche Wirksamkeit für den CfB 09 wesentlich gestärkt und bereichert wird.

 

 Ein neuer Abschnitt der Vereinsgeschichte beginnt nun. Möge er allen aktiven und inaktiven Mitgliedern des Vereins, aber auch allen anderen sportinte­ressierten Niehlern ein Anlass sein, das Wachsen, Blühen und Gedeihen des Fußballsportes an ihrem Heimatort zu stärken und zu unterstützen in den schwarzweißen Farben des CfB 09 Niehl!